Dienstag, 25. Juni 2013

Junges Gemüse kocht junges Gemüse - Slowfood-Kochkurs bei Kustermann

Am Wochenende habe ich an einem Kochkurs von Slowfood teilgenommen.
Slowfood ist, wie auf der Internetseite beschrieben wird, eine weltweite Vereinigung von bewussten Genießern und mündigen Konsumenten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten.

Für gerade mal 25 € fand ein Studentenkochkurs mit fünf Gängen und passender Weinbegleitung statt.
Die Begrüßung übernahmen Annette und Richard des Convivums München und ein Glas Aperol Sprizz.

Es ginge ihnen darum, dass die Gesellschaft wieder mehr Nahrungsmittel als solche schmecken, genießen und davon leben solle, vor Allem auch regionale Produkte.
So gelang es Slowfood beispielsweise, das Murnau-Werdenfelser Rind, die letzte einheimische Rinderrasse Altbayerns, wieder bekannter zu machen und ein mögliches Aussterben zu verhindern.
Per Losverfahren haben wir uns dann immer zu dritt zusammen gefunden, um eins der fünf Gerichte zu kochen und den anderen zu servieren.
Dabei standen uns nicht nur Annette und Richard mit Rat und Tat zur Seite, sondern auch ein ehemaliger Koch, der zwar am Kochkurs teilgenommen hat, aber eher dafür sorgte, dass wir aus Fischfilets auch Tournedos schnitten oder Gewürze mit ins Kochwasser der Kartoffeln gaben.


Zu jedem Gang gab es auch einen passenden Wein, über den Richard erst noch fünf Minuten philosophiert und erklärte, was an den einzelnen Sorten das Besondere sei und was man schmecken könne.
Und tatsächlich ist es erstaunlich, was für Unterschiede und Noten im Wein liegen.

Zu Beginn gab es Auberginen-Morbier-Röllchen auf Kirschtomaten mit einem Vino Bianco del Piemonte. Morbier ist ein Käse, in dessen Mitte sich eine dünne Schicht Asche befindet.


Zur folgenden kalten (aufgrund des Zeitmanagements lauwarme) 
Paprikasuppe mit Limonenbutter-Crostini gesellte sich ein Tremmel Ruster Neuburger aus dem Burgenland.


Mein persönliches Highlight bildete das 
Fischfilet auf venezianischem Gemüse und Moscatorosinen 
mit einem Heimserheimer Silvaner.
Wie nicht anders erwartet, handelte es sich hierbei um das Projekt des Kochs, der nicht nur Wert auf den hervorragenden Geschmack sondern auch die entsprechende Anrichtung. 
Der Spaß und auch die Spannung liegt in der Anrichtung einzelner Komponenten, das Spiel mit der Zunge des Gastes.


Beim Hauptgang, dreierlei Pflanzl mit zweierlei Kartoffelsalat, haben nochmal alle mitgeholfen, da die vielen Arbeitsschritte zu dritt kaum zu schaffen waren, zumal das Kalb-, Enten- und Lammfleisch auch noch selbst durch den Fleischwolf gedreht werden mussten. Als absoluter Linsenfan wird auch einer der Kartoffelsalate definitiv noch mal nachgekocht.
Dazu gab es einen Rosenberg Rotweincuvée aus Franken.


Das Finale bildete ein Marillenknödel mit einem Riesling ("Pölicher Held").
An diesem Abend ging keiner hungrig nach Hause.


Es war ein wunderschöner Nachmittag voll angenehmer Gespräche, geschäftigem Treiben in einer tollen Atmosphäre und dem festen Vorsatz einer baldigen Wiederholung.
Tausend Dank an Slowfood!


Euer Mandelkern

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